Bist du schon mal einer Gelbbauchunke begegnet? Wie der Name schon sagt sind sie leicht erkennbar an ihrem gelben mit blaugrauen Flecken gezeichneten Bauch. Oben sind sie dagegen eher grau-braun, grünlich und somit bestens getarnt in ihrem Lieblingsumfeld: Wasser und Schlamm. Dort genießen die tagaktiven Tiere gerne die Sonne, schnabulieren Spinnen, Schnecken und Würmer und nur wenn Gefahr droht, strecken sie den gelben Bauch nach oben, um ihren Fressfeinden zu signalisieren: „Achtung, ich bin giftig.“

Ein Punkt auf der roten Liste

In Bayern steht die Gelbbauchunke auf der roten Liste und ist stark gefährdet, weil ihre Lebensräume unter der stetig fortschreitenden Flächenversiegelung immer mehr verschwinden. Am wohlsten fühlen sie sich in flachen, sonnigen Tümpeln – gerne in Waldnähe oder in Kiesgruben. Die „Wohnungsnot“ hat in den letzten Wochen dazu geführt, dass die mit wassergefüllten Reifenspuren des KlosterGut Traktors auf unserem Kartoffelacker am Karpfsee als Laichgewässer herhalten mussten.

Eine kleine Maßnahme zum Schutz der Gelbbauchunke

Weil uns schon klar war, dass diese ziemlich schnell zur Todesfalle werden würden, haben wir kurzer Hand zu Hacke und Schaufel gegriffen und einen kleinen Tümpel mit Teichfolie angelegt. Ein bisschen Geäst und Gras hinein – fertig ist die Laube! Die Eipakete und Kaulquappen haben wir vor rund zwei Wochen umgesiedelt. Inzwischen sind die Reifenspuren ausgetrocknet und im angelegten Tümpel tummeln sich dafür zahlreiche kleine und große Kaulquappen. Bei einigen lässt sich die zukünftige Unke schon ganz gut erkennen. Zum Schnabulieren kommen sie immer wieder an die Oberfläche und mit viel Glück erwischt man sogar eine mit der Kamera.

Wenn die neue Wohnung so kuschelig warm und feucht (wir füllen immer wieder Wasser nach) bleibt, entwickelt sich in den kommenden vier Wochen hoffentlich eine ganze Schar an quietschfidelen Gelbbauchunken. Wir sind gespannt, wo es die ausgewachsenen Tiere hinziehen wird. Junge Tiere ziehen manchmal sogar bis zu 3km, um ein geeignetes Zuhause zu finden. Vielleicht trefft ihr ja die ein oder andere Unke auf Wanderschaft beim nächsten Sommerspaziergang am Karpfsee.


Mehr über die Unken

Du möchtest noch mehr über die Gelbbauchunke wissen? Schau doch mal auf der Seite des LBV oder BUND vorbei.