Heute wollen wir im Tagebuch einen wirtschaftlichen Blick auf die Genossenschaft werfen.
Der Anlass hierfür ist, dass der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2023 fertiggestellt ist und am 30. Juni bei der Genossenschaftsversammlung diskutiert und offiziell verabschiedet werden wird. Im Jahresabschluss werden die Erträge und Aufwendungen eines Geschäftsjahres gegenübergestellt. Im Ergebnis haben wir für das Jahr 2023 einen fünfstelligen Veräußerungsgewinn, der durch den geplanten Verkauf einer Nebenfläche an die Gemeinde Schlehdorf zustande kam. Ohne diesen Sondereffekt haben wir das Jahr mit einer schwarzen Null abgeschlossen, also weder Verlust noch Gewinn gemacht. Damit haben wir unser selbst gestecktes Ziel erfüllt, denn die Genossenschaft strebt keine nennenswerten Gewinne an. Wir schütten keine Dividende aus, stattdessen erhalten unsere Mitglieder eine Vergünstigung in Höhe von 10% bei allen Einkäufen im Hofladen.
Wir werden oft gefragt, “womit die Genossenschaft Geld verdient”. Die Antwort darauf liefert die beiliegende Grafik, in der die sogenannten Roherträge unserer Bereiche für 2023 zusammengestellt sind. Der Rohertrag ist in der Betriebswirtschaft klar definiert. Er errechnet sich aus den Umsatzerlösen und Erträgen abzüglich aller Waren- und Materialeinkäufe sowie der Dienstleistungen, die für das Zustandekommen der Umsätze nötig waren. Die Aufwendungen für angestelltes Personal sind hierbei noch nicht berücksichtigt, auch keine Kosten für Raummiete, Reparaturen oder ähnliches.
Der Blick auf das Tortendiagramm verrät: wirtschaftlich gesehen war die wichtigste Ertragsquelle in 2023 der Gästebetrieb der Genossenschaft mit Herberge, Camping und Seminarräumen. Größere Erträge kamen auch aus der Vermietung von Wohnraum und der Verpachtung von Werkstätten sowie aus den deutlich gestiegenen staatlichen Beihilfen für unsere nachhaltige Flächenbewirtschaftung. Auch Hofcafé und Hofladen wachsen und steuern zum Rohertrag bei. Der Rohertrag aus den Umsatzerlösen in Landwirtschaft (Fleisch, Kartoffeln, Blumenfeld & Verpachtung) und Gärtnerei (Gemüse, Kräuter & Salate) wurde durch das Hagelunwetter beeinträchtigt.
Dem Rohertrag stehen die Aufwendungen für Personal, Fixkosten (z.B. Energie, Versicherungen, Jahresabschluss), Reparaturen, Betriebsbedarf, Abschreibungen und Zinszahlungen gegenüber. In 2023 waren die Aufwendungen genau so hoch wie der Rohertrag in Höhe von rund 340.000 Euro, wodurch sich das oben erwähnte ausgeglichene Jahresergebnis ergibt.
Neu- und Ersatzinvestitionen in unsere Gebäude oder Anschaffungen von Maschinen und Geräten fließen nur indirekt (über die Abschreibungen) in das Jahresergebnis ein. Die Anschaffungskosten für solches Anlagevermögen werden nämlich auf die wirtschaftliche Nutzungszeit verteilt und entsprechend abgeschrieben.
Die Mittel für Investitionen kommen großteils aus dem Eigenkapital der Genossenschaft, also aus den gezeichneten Geschäftsanteilen unserer derzeit 267 Mitglieder. Das Eigenkapital liegt aktuell bei knapp 1. Mio. Euro. Mit jeder zusätzlichen Beteiligung können wir unsere Betriebsbereiche ausbauen und notwendige Investitionen in die Infrastruktur des von den Schwestern übernommenen Gutsbetriebes vornehmen. Wir freuen uns daher immer über neue Mitglieder! Mit der Mitgliedschaft gehen keine Verpflichtungen einher, es gibt keinen Jahresbeitrag und auch keine sogenannte Nachschusspflicht in der Satzung. Gezeichnete Anteile können mit einer Frist von 12 Monaten zum Jahresende gekündigt werden. Mehr Informationen zur Mitgliedschaft gibt es hier. Zur ordentlichen Genossenschaftsversammlung am 30. Juni 2024 können sich interessierte Personen gerne anmelden und als Gast teilnehmen.