Südlich von München, im Blauen Land an den Ufern des Kochelsees, haben Ordensschwestern ein knappes Jahrhundert lang Landwirtschaft und Gartenbau betrieben, und viele Menschen ausgebildet. Die Missions-Dominikanerinnen sind noch heute im Ort ansässig.
Als Genossenschaft führen wir dieses Erbe fort und begleiten den Gutsbetrieb der Schwestern in die Zukunft. Hierzu zählen die von den Schwestern um das Jahr 1905 erworbenen landwirtschaftlichen Flächen rund um den Karpfsee und die Hofstelle unterhalb des historischen Klosterensembles.

Das KlosterGut Schlehdorf ist ein ökologisches und gemeinwohl-orientiertes Projekt, getragen von einer wachsenden Zahl an Genossenschaftsmitgliedern, haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden und einem gemeinnützigen Verein.
Wir sind ein vielfältiger Lern- und Arbeitsort, an dem Naturschutz und Naturkreisläufe erlebbar werden. Wir bewirtschaften insgesamt 65 Hektar Flächen, zu denen auch Biotope und ein See gehören. Neben der Landwirtschaft und der Gemüsegärtnerei betreiben wir eine Herberge mit Seminarhaus, diverse Werkstätten sowie unseren gut sortierten Hofladen und in der warmen Jahreszeit ein gemütliches Hofcafé.


Das Kloster
Der Bau des Klosters auf dem Kirchbichl wurde von den Augustiner Chorherren im Jahr 1718 begonnen, um den wiederholten Überschwemmungen auf dem sumpfigen Gelände zu entgehen. In den 1730er Jahren wurde das Kloster bezogen. Die Klosterkirche im Zuge der Säkularisation 1803 verstaatlicht und ist seitdem Pfarrkirche. Die Klostergebäude wechselten mehrmals den Besitzer und wurden in 1904 von den Missionsdominikanerinnen als Aussendungskloster für die Missionsarbeit erworben. Die Schwestern des Ordens arbeiten noch heute in Südafrika, Südamerika, Irland, Schweiz, Holland und Deutschland. In Schlehdorf gründeten die Missionsdominikanerinnen 1952 eine Haushaltungsschule und 1954 eine Mädchenrealschule. Die Realschule ging 2010 an die Erzdiözese München und Freising als neuen Träger über, seit 2014 gibt es gemischte Klassen. Im April 2018 zogen die Ordensschwestern in ihr neu gebautes Haus neben der Hofstelle und die Wohnbaugenossenschaft Wogeno übernahm das Kloster im Probebetrieb, um es dann in 2020 mit ihrem Tochter-Unternehmen Cohaus Kloster Schlehdorf zu erwerben.

Schlehdorf
“Schlehdorf blickt auf eine 1250-jährige Geschichte zurück. Die erste urkundliche Erwähnung in Form der Gründungsurkunde des Klosters Schlehdorf-Scharnitz stammt vom 29. Juni 763. Das erste Schlehdorfer Kloster stand am Eichelspitz in der Nähe der Bootsanlegestelle am Kochelseeufer. Ein Feldkreuz weist heute noch auf diesen Standort hin. Das Kloster wurde vermutlich im Jahr 907 durch die Ungarn zerstört.
Die einzigartige Bauweise des Ortskerns, die einem römischen Kastell gleicht, ist auf die fast vollständige Zerstörung des Ortes durch eine verheerende Brandkatastrophe im Jahr 1846 zurück zu führen. Die Neuerrichtung des Dorfes erfolgte auf Anordnung der Regierung in München, in der Baulinien, Straßenführung und Kanäle exakt vorgeschrieben wurden. Im März 1847 erfolgte die Absteckung der Bauplätze. Gerade, rechtwinkelig aufeinander zustoßende Straßenzüge, Scheunen, Ställe und Wohnhäuser von gleicher Bauart, ohne Erker, Balkon und vorspringendes Dach, dazu gleich große Gärten verliehen dem Dorf ein völlig verändertes Aussehen.
Heute leben in der Gemeinde Schlehdorf rund 1.250 Personen.”
(Text Gemeinde Schlehdorf)
