Südlich von München, im Blauen Land an den Ufern des Kochelsees, haben Ordensschwestern ein Jahrhundert lang Landwirtschaft betrieben und viele junge Menschen ausgebildet. Diese solidarischen Ansätze führen wir als Genossenschaft fort.
Zum ehemaligen Gutsbetrieb der Schwestern zählen die großen zusammenhängenden Wiesen und Weiden rund um den Karpfsee sowie die Hofstelle unterhalb des Klosters mit dem naturnahen Garten und der Bio-Gärtnerei. Noch über 20 Missions-Dominikanerinnen sind heute im Kloster-Neubau direkt neben der Hofstelle zuhause.
Das KlosterGut Schlehdorf ist ein ökologisches und gemeinwohl-orientiertes Projekt, getragen von vielen Genossenschaftsmitgliedern, haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden und einem gemeinnützigen Verein.
Wir bewirtschaften insgesamt 65 Hektar Flächen, zu denen auch Biotope und ein See gehören. Neben der Landwirtschaft und der Gemüsegärtnerei betreiben wir eine Herberge mit Seminarhaus, diverse Werkstätten sowie einen solidarischen Bio-/Hofladen und in der warmen Jahreszeit das Hofcafé.
Kauf der Landwirtschaftsflächen
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Geschichte des Klosters
Im 12. Jahrhundert wurde das Kloster Schlehdorf als Augustiner Chorherren Stift auf dem Klosteranger neu gegründet. An dieser Stelle stehen heute das Pflegeheim, unsere Obstbäume und ein Teil unserer Gemüsebeete. Aufgrund der Nachbarschaft mit dem reich begüterten Kloster Benediktbeuern war in Schlehdorf meist nur eine niedrige einstellige Anzahl an Mönchen ansässig. Umso verwunderlicher ist es, dass im Jahr 1718 ein stattlicher Konventbau auf dem Kirchbichl begonnen wurde, auf dem bis dahin nur eine kleine Wallfahrtskirche stand. Die aus Geldmangel erst 1780 fertig gestellte neue Kirche wurde im Zuge der Säkularisation verstaatlicht und ist seither Pfarrkirche.
Die Klostergebäude wechselten mehrmals den Besitzer und wurden 1904 von den Missions-Dominikanerinnen als Ausbildungskloster für die Missionsarbeit erworben. Erst die Schwestern verleihen dem Klosterbau sein heutiges Aussehen, als sie 1927 den gesamten Nord-West-Flügel nach den ursprünglichen Plänen vervollständigen. Die in Richtung Eigenversorgung orientierten Dominikanerinnen hatten viele Gewerke, neben der Landwirtschaft und dem Schulbetrieb gab es z.B. eine Tischlerei, Metzgerei, Bäckerei, Buchbinderei, Kunstmalschule und die Paramentenstickerei.

Der Transformationsprozess
Im April 2018 bezogen die Schwestern ihren Neubau neben der Hofstelle und die Wohnbaugenossenschaft Wogeno übernahm die ehemaligen Konventgebäude – zuerst im Probebetrieb, zwei Jahre später dann endgültig.
Die landwirtschaftlichen Güter des Klosters wurden von unserer Genossenschaft ab 2012 gepachtet und bewirtschaftet. Anfang 2021 haben wir die Hofstelle inkl. der Gebäude und der Gärtnerei-Flächen von den Ordensschwestern erworben. Der Erwerb des 55 Hektar großen Karpfsee-Areals schloss sich 2022 an und wird Ende 2023 abgeschlossen sein.

Schlehdorf
Schlehdorf blickt auf eine lange Geschichte zurück, die erste urkundliche Erwähnung des Klosters stammt aus dem 8. Jahrhundert. Das erste Schlehdorfer Kloster stand am Eichelspitz in der Nähe der heutigen Bootsanlegestelle. Ein Feldkreuz weist heute noch auf diesen Standort hin. Das Kloster wurde vermutlich im Jahr 907 durch die Ungarn zerstört.
Die einzigartige Bauweise des Ortskerns, die einem römischen Kastell gleicht, ist auf die fast vollständige Zerstörung des Ortes durch eine verheerende Brandkatastrophe im Jahr 1846 zurück zu führen. Die Neuerrichtung des Dorfes erfolgte auf Anordnung und mit Unterstützung der königlichen Regierung in München. Baulinien, Straßenführung und Kanäle wurden exakt vorgeschrieben. Gerade, rechtwinkelig angeordnete Straßenzüge, Scheunen, Ställe und Wohnhäuser von gleicher Bauart, ohne Erker, Balkon und vorspringendes Dach, dazu gleich große Gärten verliehen dem Dorf ein völlig verändertes Aussehen.
Heute leben in der Gemeinde Schlehdorf rund 1.350 Menschen.
